Samstag, 29. August 2009

Haare


Schonmal bei einem Männerfriseur gewesen?

Ich bis heute nicht.

Angefangen hat das vor knapp 2 Wochen. Seit diesem bösen Mittwoch habe ich keinen funktionierenden Rasierer mehr. Seit dem konnte ich weder das Gestrüpp im Gesicht noch die der Entropie folgenden Kopfhaare zur Ordnung rufen.

Ich bin jetzt bei Leibe kein Ordnungsfetischist. Nein, das können dir alle Familienmitglieder, sämtliche Lebensabschnittspartnerinnen seit meinem 15. Lebensjahr und auch sonst alle bestätigen, die jemals mit mir zu tun hatten. Ich bin unordentlich und oberflächlich bei meinem Äußeren.

Bei einem Blick in den Badezimmerspiegel beschloss ich gestern abend, dass ich mir entweder heute einen neuen Rasierer kaufe oder zu einem Friseur gehe - auf keinen Fall aber weiter auf die bestellte Ware warten werde.

Samstag Mittag, Mainz, Kaiser-Wilhelm-Ring, bei Osman.

An dem Laden war ich schon Dutzende Male vorbei gefahren, immer saßen vor dem Schaufenster rauchende, schwarzhaarige Männer mit buschigen Augenbrauen in braunen oder blauen Anzügen mit altmodisch breitem Revereaufschlag oder sie standen dort und schwangen eine kleine Kette um die Finger, drinnen saß stets irgendwer auf einem der schweren Stühle und wurde mit schnellen Bewegungen bearbeitet. Männerfriseur steht auf der Schaufensterscheibe, die Preise haben durchaus lokales Niveau, es wird hauptsächlich geschwiegen zu leiser orientalischer Radiomusik.

Wie anders die mir bekannten Friseurläden - hauptsächlich junge Mädchen, hin und her laufend, geschwätzig, summende Trockenhauben, modische Kleidung, Duft nach Haarspray und Gel in der Luft, Tratsch, Kaffeetassengeklapper.

Ich weiß nicht, warum ich zu Osman ging, es war kein "rationaler" Gedanke, vielleicht das Bild aus der Erinnerung an Friseure vor 40 Jahren, ohne Termin, der nächste bitte, schnelle Männerschnitte, Fußballtipps, Politikgeschwätz. Oder der Wunsch nach strenger Ordnung bei dem Anblick meines Kopfsauerkrauts morgens.

Vorsichtiger Blick durchs Schaufenster, einer der drei drinnen schneidenden bemerkt mich, nickt mir freundlich zu - ich kenne ihn nicht. Der für meine Begriffe eigentlich perfekt frisierte Mittelalte neben mir sagt, es seien drei Friseure da, es wird schnell gehen, als ich frage, ob er wartet.

Nach einer Weile gehe ich rein, setze mich zwischen die anderem Wartenden, es riecht nach Männerschweiß und abgeschnittenen Haaren, wie früher, genau wie in meiner Kindererinnerung. Einer fragt, wer als nächster dran ist, sonst wird geschwiegen.

Nach vielleicht 20 Minuten bin ich dran. Rasieren, bitte.

"Man, wer schneid' dein Haare?" fragt mich der vielleicht 40-jährige, der mich bearbeiten wird und fährt mir mit schnellen Bewegungen durchs Haar. "Ich selbst, aber meine Maschine ist jetzt kaputt" Er nickt, für mich ausdruckslos, vielleicht missbilligend - vielleicht fühle ich mich auch nur so.

"Okay, dann die Haare auch in Form schneiden"

"Bart ganz ab" "Ja, alles weg."

Eine schweigende viertel Stunde später war ich perfekt frisiert, mit dem Rasiermesser perfekt rasiert, hatte eine kurze, perfekte Gesichtsmassage hinter mir und für alles zusammen gerade mal 13 Eurinen abgedrückt. Natürlich ohne das Trinkgeld.

Im Spiegel sah ich 5 Jahre jünger aus, vielleicht auch ein wenig türkisch, auf jeden Fall männlicher.

So fühlte ich mich auch. Männlicher, größer, besser.

Wahrscheinlich werde ich öfter mal dort hin gehen. Es hat was von Motorradfahren. Ich war mit mir alleine, niemand quatschte mich voll, es tat mir gut, ich fühlte mich danach besser als vorher.

Kompliment, Osman oder wie auch immer Du heißt. Guter Job.


Freitag, 28. August 2009

Die Dropbox


ich habe heute auf meinem Wind die dropbox installiert - und warte jetzt drauf, dass die Appstorezwerge die iPhone-App dafür frei geben.

Allerdings glaube ich nicht so recht daran, sicher wird sich Apple wieder mal im hauseigenen Geschäft behindert sehen.

Bis jetzt gefällt mir, was ich sehe.

Es werden 2 Verzeichnisse unter "eigene Dateien" installiert, eins für Photos, eins für sharebaren (public) Inhalt und alles, was ich dort rein werfe, sichert sich automagisch auf den 2Gig freiem Speicher, den dropbox zur Verfügung stellt. Mehr Speicher muss gelöhnt werden. Werden andere Geräte unter dem Account geführt, wird der Inhalt der Verzeichnisse mit den anderen Geräten direkt gesynct, für Inhalte des Public-Verzeichnisses bekommt man auf Rechtsklick einen www-Link und kann die entsprechenden Files dann per Link und Mail oder SMS anderen Nutzern zukommen lassen.

Ich bin gespannt, wie das weiter geht.

Von Bienenstichen


Ich hab' grad bei meinem Bäcker hier am Eck einen Bienenstich gekauft. Also eigentlich habe ich ein Streuselteilchen mit Sahnecremefüllung gekauft, obwohl ich glaubte, es sei ein Bienenstich. So trügt die Erinnerung. Ist halt schon ein paar Jahrzehnte her, dass ich sowas gegessen habe. Das Bild ist übrigens übernommen aus dem Wiki-Artikel.

Ich hab also der Verkäuferin gesagt, ich hätte gerne einen Bienenstich, die fragte mich, was das sei. Ich deutete auf den Teller mit den Teilchen im Fenster und erklärte mir, ein Bienenstich sei was anderes, was ich natülich nicht glaubte. My Memory is my Castle.

Ab nach Hause, wofür gibt es WWW?

Tja, und siehe da, sie hat recht. Wikipedia ist zwar lange nicht der Guru in Sachen Rechthaben, aber ich erinnere mich beim Anblick des Fotos doch deutlich - ja, eigentlich sah Bienenstich so aus. Vielleicht.

Aber doch, ja, er/es muss so ausgesehen haben, denn

"Nach den Leitsätzen für feine Backwaren des Deutschen Lebensmittelbuchs muss der Anteil des Belags mindestens 20 % des Teiggewichts betragen; 30 % des Belags muss aus Ölsaaten bestehen." (Quelle wikipedia/Bienenstich)

Wenn das so geschrieben steht - dann ist es so. Was recht ist muss recht bleiben.

Aber mein Streuselteilchen mit Sahnecremefüllung hat trotzdem erstaunlich gut geschmeckt - vielleicht sogar besser als ein Bienenstich.

Donnerstag, 27. August 2009

Immer wieder lange Pausen

liegen nicht an fehlender Lust sondern fehlender Zeit und fehlendem Konzept.

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich wann wie hier einstelle. Am liebsten wäre mir eine Art Twitter-Zugang, um auch mal einen kurzen Gedanken posten zu können, der 20 Minuten später einfach weg ist.

Samstag, 15. August 2009

Der neue Stick

funktioniert, wie erwartet, prima. SIM-Karte in das vorgesehene Fach einlegen, Stick in USB-Port stecken, Installationsroutine ablaufen lassen, bei Tchibo-mobil registrieren und nach ein paar Stunden gibt es eine SMS, dass 8€95 Guthaben für 3 Tage kostenloses Surfen aufgespielt wurden.

Ich habe mal den Tarif 500MB für 9,95€ dazu gebucht, um Mails abzurufen und ein paar Seiten unterwegs anzusurfen reicht das allemal.

Doof ist, dass ich bei aktiver DFÜ-Verbindung kein Ad-Hoc-Netz zu meinem iPod bekomme, d.h. eine Verbindung bekomme ich schon, aber keine Durchreiche ins Netz.

Kommt in den ToDo-Eingang, wäre ja gelacht, wenn ich nicht entweder so ein Netz hin bekäme oder wenigstens mein XP auf dem Rechner dabei zerschießßen könnte.

Freitag, 14. August 2009

Der voll vernetzte Mensch - meine Internetmacke

Wie schon gesagt - mein Schreibtisch biegt sich unter der Last von Kabel und Gerätschaft. Wo kommt das alles her - und was macht der alte Sack damit?

Nun, es kommt von unterschiedlichen Lebensphasen, von Neugierde und "Habnwolln"-Reflexen.

Früher stand da ein PC, naja, ganz früher lag da sowas, was man heute einfach wegwerfen würde, ein Sinclair ZX81. Ein zorniges KiloByte zum selbstprogrammieren. Über manch anderen Brotkasten stand da, wie eben gesagt, ein PC.

Andere hatten ein Notebook, also wollte ich auch eins. Klar.

Damit ich was auf dem Display erkennen konnte, musste das dann ein 17"-Monitor haben. Als ich es zum ersten Mal mit dem Motorrad mit in Urlaub nehmen wollte, merkte ich, dass Größe nicht alles ist, auch nicht beim Notebook.

Es musste was kleines für Unterwegs her und die Palm-Zeit began. So richtig toll waren die Geräte meist nicht, weil stets das eine etwas konnte, was das andere, nämlich meins, nicht drauf hatte. Also wechselten die Geräte häufiger, meine Freunde lachten immer schon, wenn ich das neueste, ultimative Tool aus der Tasche zog.

Mit dem Einzug der satelitengestützten Navigation zeigten sich neue Geräte auf meinem Schreibtisch. Empfänger, Moving-Map-Gerätschaften und vor allem Kabel. Ich bin heute der festen Überzeugung, dass die Anfänge des privaten GPS von der Kupferintustrie gepusht waren.

Noch etwas neues kam dazu: PDAs lernten zu telefonieren - oder andersrum: Handys wurden größer und bekamen Displays, auf denen mehr als 4 Zeilen Text einer SMS-Nachricht zu sehen war. Das war die Geburtsstunde des Smartphones. Ich hatte bis heute etwa ein halbes Dutzend davon. Warum man nicht einfach eine SIM-Karte in einen Laptop bauen stecken konnte und mit dem via Headset telefonieren ist mir bis heute Unklar. Aber dafür gibt es ja jetzt

TATTAAAAAAAAAA

USB-INTERNET-STICKS.

Ist natürlich plöte mit einem Notebook durch die Stadt zu rennen und zu telefonieren, wo das ein kleines Smartphone auch tut - mit einem Netbook - wie meinem MSI Wind U100 geht das aber ganz vorzüglich - hoffe ich, denn ich habe vvor einer Stunde einen solchen Internetstick bei Tchibo gekauft.

So ganz bin ich in der neuen Welt aber wohl noch nicht angekommen, ich habe nämlich vergessen, eine Tchibo-SIM-Karte dazu zu kaufen. Die gehe ich jetzt gleich mal besorgen...

Sowas ist groß und schwer (okay, war es zumindest damals). Dann kamen

Donnerstag, 13. August 2009

was ist eigentlich das Tolle an einem iPod?



Seit nun vielleicht 2 Wochen bin ich Besitzer eines iPod 1G in einer coolen Leder-Flipovertasche, vor einer Woche habe ich ein Spiegel-Abo unterschrieben (ja, ich lese den wirklich wöchentlich), um verbilligt an einen iPod 2G zu kommen und mittlerweile überlege ich, ob ich einen Teledings Knebelvertrag unterschreiben soll, dass ich billig an ein iPhone komme.

Typischer Fall von ganz großem Gefühl und ganz kleinem Verstand. Ja, wirklich.

Ich wollte einfach einen leicht bedienbaren MP3-Player. Obwohl, nein, eigentlich nicht, denn mein Palm Centro hat mit dem pTunes einen weitaus besseren Player als der iPod. Leicht zu bedienen, macht alles, was man will und das auch noch gut. Einziger Nachteil: Er ist in diesem Kaugummi-Automaten-Plastik-Knarz-Gehäuse des Centro eingesperrt.

Also nix gegen den Centro. Ein feines Smartphone, macht alles, was man will - und das sogar besser als ein iPhone, dazu viel billiger. Aber er knarzt und sieht nach Kaugummi-Automat aus, oder sagte ich das schon? Yo, die Tastatur ist für Hebammen und der scharfe Monitor eher was für junge Menschen mit guten Augen. Dazu geht kein UMTS und ich habe einen Knebelvertrag bei Voodoophone.

So ein iPod fühlt sich dagegen erotisch an. Der Touchscreen reagiert auf sanfteste Berührung wie - *miep* zensiert. Er macht einfach Spaß. Tja, und das ist schon alles - eine geile Haptik gepart mit einem Zuckerstückchen von Aussehen. Der iPod ist einfach nur sinnlich. Nicht überwältigend gut, nicht überzeugend innovativ, aber sinnlich. So einfach.

So richtig glücklich wird man mit den kleinen Äpfeln allerdings wohl nur, wenn man sie mit einem großen Mac synct - MickymausSoftwares Outlook lutscht... Welche Verrenkungen um die beiden unter eine Decke zu bekommen. Brrrrrr.

manchmal fühlt man sich so alt wie man aussieht.



Zum Beispiel wenn ein Prüfling gerade versucht hat, entgegen der Fahrtrichtung auf die Autobahn zu fahren.

Also höre ich gleich mal Led Zeppelin dazu, Hey, hey, mama, said the way you move
Gonna make you sweat, gonna make you groove (Black Dog)

So richtig klappt es ja noch nicht...


... das mit der aufgeräumten Wohnung.

Nein, ich bin kein Messi - aber wie mir meine Freundin vor ein paar Tagen bestätigte - diese Wohnung sieht nicht so aus, als würde hier jemand wohnen.

Wenige Quadratmeter, zu viel Zeugs, das drinne steht, alles alt, ramponiert, wenn man sich an diesen Anblick erstmal gewöhnt hat, wenn man weiß, dass selbst nach tagelangen Räum-Sessions es nie wirklich wohnlich aussieht - dan geht die Motivation, es auf einem "okay, hier könnte jemand wohnen"-Stand zu halten.

Ich habe jetzt mal die gängigsten, regelmäßig anstehenden Aktionen in meine ToDo-Liste aufgenommen - und ich merke, dass es nervt, wenn mein iPod beim Einschalten anzeigt, dass da ein paar unerlegdigte Sachen im Raum stehen.

Allerdings ist alles so runtergekommen, dass jeder kleine Schritt Stunden dauert. Nehmen wir mal meinen Schreibtisch, das Ding, an dem ich hier gerade sitze und schreibe. Voll mit Kabeln, Kleinteilen, Elektronik, Netzteilen, Steckdosen. Wenn ich hier anfange etwas abzuräumen - wohin soll ich es tun? Ins Schlafzimmer, neben das Bett, zu den dutzenden von Büchern und alten Ausgaben des Spiegel und der MO?

Ich habe heute ca eine Stunde in den Schreibtisch investiert. Ich finde nicht, dass man vermuten würde, ich hätte hier aufgeräumt, wenn man den Zustand vorher nicht kennt. Es ermutigt nicht wirklich zum weitermachen.

Immerhin leuchtet jetzt neben dem Display meines Netbook die große Digitalanzeige meines heute per Hermes eingetroffenen Merkury-iPod-Weckers. Das ist zwar ein weiterer Gegenstand auf dem Schreibtisch, aber der Merkury kommt neben das Bett, wenn ich erstmal mit dem Schlafzimmer soweit bin.



Ich hatte für den Mickerbetrag, den das Teil gekostet hat, eigentlich eine kleine Quäke erwartet, bei der man froh ist, sie ausschalten zu dürfen, wenn sie mal mit iPod-Musik geweckt hat - aber ich bin wirklich zufrieden. Es geht richtig laut, ohne Verzerrungen, nichts dolles, aber meine Podcasts (heute HR2-Funkkolleg Psychologie "Wahrnehmen und bewusst sein") kann ich deutlich in der ganzen Bude hören und ich muss nicht mehr die dämlichen Stöpsel im Kopf tragen.

Ach ja, ich habe in meinem Büro eine SiverCrest Funk-Tastatur und Maus für das Netbook geklaut, keine Knoten mehr in den dicken Fingern beim Schreiben langer Texte.

Und das steht jetzt auch zusätzlich auf dem Schreibtisch. Hm - irgendwie wird es nicht leerer :-))

Es klappt halt nich immer gleich so, wie es sollte. Darum habe ich mir heute vorgenommen, nur noch eine halbe Stunde an einem Wohnungsprojekt pro Tag zu sitzen. Nächste Woche mache ich weiter mit dem Schreibtisch, als nächstes ist erstmal der Fernsehschrank dran. Den alten schmeiße ich raus, der neue steht schon zum Zusammenschrauben bereit.

Und nu muss ich schlafen.

Donnerstag, 6. August 2009

aller Anfang ist leicht (1)

Gestern überkam es mich wieder - du musst mal deinen Blog mit was sinnvollem füttern. Da sind in letzter Zeit so viele neue Dinge in meinem Leben (naja, nichts wirklich wirklich neues, eher die Betrachtung, MEINE Betrachtung der Dinge hat sich etwas verschoben), das solltest du mal ausformulieren, dass es sich vom amorphen Bauchgefühl zu einem farbigen Bild wandelt.

Auch schon festgestellt? Etwas, das man ausspricht, hat eine ganz andere Bedeutung als etwas gedachtes!? Wenn du ein Gedicht laut liest oder rezitierst, wirkt es anders, als wenn du es geschrieben betrachtest. Wenn du jemandem etwas zu erklären versuchst, dass als ganz feste Vorstellung und scheinbare Wahrheit in deinem Geist existiert, dann stellst du auf einmal Schwächen fest (schwächen ich es etwas ab: du kannst Schwächen feststellen). Aussprache unterwirft das Gedankenbild den festen Regeln einer Sprache. Sie verlangt nach Wortschatz, die gefühlten Bilder zu beschreiben, sie verlangt nach Grammatik und innerer Logik.

Meine aktuelle These: Nur Formuliertes (in Form gebrachtes) lässt sich mitteilen, kann überhaupt real oder wahr werden.